oder: Wenn das arme Schaf gewusst hätte, was man mit seiner schönen Wolle so alles anstellen kann.
Geplant war für den Oktober ein Filz-Bastelnachmittag. So früh, wie wir diese Aktion geplant hatten, würde sich bestimmt jemand für die Leitung dieser Aktion finden. Und sollte sich keiner freiwillig für die Leitung melden, kein Problem, das bekommen wir doch auch noch hin. Wozu gibt es denn diese hilfreichen Bastelbücher.
Bei einem Gespräch mit Frau Stöppler erzählte sie mir so nebenbei: „Jetzt stellen sie sich vor, ich habe mich für einen Filz-Kurs angemeldet. Das hat mich schon lange interessiert."(Da soll noch jemand sagen, es gibt keinen Gott!)
Ich natürlich hoch erfreut, mit einem gewinnenden Lächeln auf dem Gesicht: „Also wenn das kein Zufall ist, für Oktober habe ich doch tatsächlich einen Bastelnachmittag mit dem Thema Filzen geplant. Würden sie dann die Leitung übernehmen Frau Stöppler?"Frau Stöppler sagte ja.
Mein Termin rückte so langsam näher. Ich wollte mich lieber noch einmal vergewissern, ob es bei der Leitung unseres Kurses bleiben würde und fragte nach. Die Antwort von Frau Stöppler, die jetzt erfolgte, passte aber so gar nicht zu dem, was ich eigentlich hören wollte. „Frau Blank, alles nur das nicht. Das filzen ist ja gar nicht so mein Ding. Es hat mir überhaupt nicht gefallen, mit dem Wasser und dem Ganzen, nee, nee, nee."
Oh ha! So ein Mist aber auch.
Aber Frau Stöppler kannte da jemanden vom Kurs her, der könnte vielleicht einspringen. Ich telefonierte mit einer hilfsbereiten Dame, die für sich allerdings keine Möglichkeit sah, mir aber anbot, nach einem Ersatz zu suchen. Sie wolle sich aber noch bei mir melden. Leider hat das mit dem Rückruf aber nicht geklappt.
Was nun? So langsam lief mir die Zeit davon. Aber da gab es ja noch den Bastelshop in Ommersheim. Die Besitzerin, Frau Kempf, hörte sich mein „Leid" an und siehe da, sie kannte jemand, der mir vielleicht helfen könnte. Und dann kam der rettende Anruf von Frau Wolter-Ast aus Gersheim, die sich anbot den Bastelkurs bei uns zu leiten.
(Es gibt ihn doch noch, den Herrgott!)
Der Termin konnte jetzt fest zugesagt werde. Frau Wolter-Ast machte einige Vorschläge, was man so alles „filzen" kann, wie man filzt, ob nass oder trocken.
Oh, es gibt da Unterschiede? Wieder was dazu gelernt.
In unserer Cafeteria stellte ich die Tische zusammen, stellte Getränke hin und ging im Geiste noch einmal durch, was noch alles gebraucht werden wird. Die Handtücher fehlten noch für den Fall, dass es doch etwas nasser werden sollte als erwartet. Alles was sonst noch zum „filzen" nötig war, wollte Frau Wolter-Ast mitbringen.
Fehlten nur noch unsere Hauptakteure. Da wir das Basteln auf den Vormittag gelegt hatten, waren unsere Senioren ausgeruht und voller Tatendrang. Schnell war für jeden ein Platz gefunden und Frau Wolter Ast zeigte ihnen, was man alles mit dem Filz machen kann. Von Aufhängern, bis Tischdeko war alles möglich. Entschieden wurde sich dann für „Filzseife", das ist Seife, die mit der Spezialwolle „umfilzt" werden sollte. Wir denken ja praktisch!
Jeder Bewohner bekam ein Stück Seife in die Hand - es wurde immer wieder daran geschnuppert, weil die Seife so gut duftete. Dann wurde die Seife rundherum in weißen Filz eingewickelt und danach mit bunten Wollsträhnen - die Farben haben sich die Senioren ausgesucht - umwickelt. Jetzt begann das eigentliche Filzen. Die eingewickelte Seife wurde mit Wasser besprüht und zwischen den Händen gerieben - als wenn man sich die Hände waschen würde. Langsam drang der Seifenschaum durch das Filztuch und die Wollsträhnchen. Das spornte unsere Damen und ein Herr so richtig an. So langsam ergab sich ein „filziger" Belag auf der Seife. Nach kurzer Zeit waren die Meisterstücke fertig und einige Bastler fingen mit einem neuen Stück an.
Wer wollte, konnte mit einem passenden Bändchen und einem Zierknopf das Ganze noch verschönern und als Geschenk herrichten. Frau Wolter-Ast schnitt Stücke aus Klarsichtfolie um die Seife schön einzupacken. Links und rechts noch ein passendes Geschenkband gebunden und fertig!
Noch Fragen?
Eine gibt es ganz bestimmt, was mache ich jetzt mit der eingefilzten Seife? Ganz einfach, man nimmt nur das Zierband ab und benutzt die Filzseife wie ganz normale Seife. Der Filz geht nicht ab und verbleibt auf der Seife bis diese aufgebraucht ist.
Ein schönes, praktisches Geschenk!
Unseren Senioren hat die „Filzaktion" viel Spaß gemacht und ich möchte mich ganz herzlich bei Frau Wolter-Ast für diesen schönen Vormittag bedanken – und natürlich für ihre spontane Rettung meinerseits aus der Terminnot.
Renate Blank
(soziale Begleitung)
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