Liebe Leser und Leserinnen,
es ist kaum zu glauben, was es doch für Zufälle gibt. Ich war gerade auf dem Weg zu einer meiner überaus wichtigen Kontakte, da bin ich doch wieder an diesem Altenheim vorbeigekommen. Sie erinnern sich noch an meine Kolumne in der Märzausgabe?
Also, ich kam da so rein zufällig vorbei und dachte mir, ich könnte doch da mal reinschauen, sehen und hören, was sich so zwischenzeitlich ereignet hat. Ich bin ja für alles Neue offen und vielleicht ergibt sich ja auch wieder eine interessante Geschichte für meine Zeitung.
Was ich noch nicht wusste, bevor ich durch die gläserne Eingangstür ging, wurde ich schon genauestens ins Auge gefasst. Jede Bewegung registriert und kommentiert. Und dann sah ich sie, in eine Sitzreihe gegenüber dem Eingang.
Im ersten Moment war ich, ich gebe es zu, überrascht und dann auch verunsichert. Was wird mich hier erwarten? Ich spürte die Blicke die auf mir ruhten, mich von Kopf bis Fuß musterten.
Ich brachte ein vorsichtiges: „Guten Tag, ich wollte nur mal vorbeischauen“ hervor und die SeniorenInnen, die dort direkt im Eingangsbereich saßen, antworteten mir mit einem überaus fröhlichen „Guten Tag“ und „Kann man ihnen helfen? Wo wollen sie denn hin?“
Das Eis war gebrochen. Ich lächelte - mir fiel ein Stein vom Herzen - und wir kamen ins Gespräch. Ich erfuhr, dass man hier vorne gut sitzen würde. Man bekäme da ja auch alles mit, was sich in und vor dem Altenheim so abspiele. Da sind erst einmal die anderen Bewohner, die immer mal wieder vorbeischauen, von denen man was Neues erfahren könnte. Und auch das Personal, das hier vorbei muss, wenn es den Wohnbereich wechselte. Auch Besucher wie ich konnten gleich zu einem Schwätzchen ermuntert werden. Viele kannte man schon eine ganze Weile und es ist immer Zeit für ein paar nette Worte.
Ich schaute mich interessiert um und wirklich, schon kam eine freundliche Pflegekraft vorbei, auf der Suche nach einem der anwesenden Senioren, dann wieder schaute eine andere Bewohnerin vorbei ob noch ein Plätzchen frei wäre. Langeweile kam hier sicher nicht auf.
Näher am Geschehen geht nun wirklich nicht, zumal auch noch der Aufzug in Blickrichtung lag. Hier entging keinem etwas.
Mein Termin fiel mir wieder ein, die Zeit drängte schon. Ich verabschiedete mich von der munteren Schar und musste versprechen, wieder mal vorbeizukommen.
Bis zum nächstes Mal
Ihre Theodora Tratsch
(Kolumnistin)
P.S.: Eine nicht ganz so ernst gemeinte „Story“ einer fiktiven Journalistin.
Die Sitzreihe jedoch - die gibt es natürlich wirklich!
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