31.05.2016

Musica splendita

 

Oh Gott, hatte ich doch für den Nachmittag die Veranstaltung verschwitzt. Ein Glück ,dass meine Kollegin Gudrun diese noch so nebenbei erwähnt hat. Dabei hatte ich den Auftritt noch selbst abgeklärt und in unserem Terminkalender vermerkt. Was predige ich immer meinen Kolleginnen? Immer zuerst in den Kalender gucken! Und dann sich selber nicht dran halten. Aber wir sind ja ein eingespieltes Team und so war ruckzuck unsere Veranstaltungsraum hergerichtet.

 

Noch schnell die Blumensträuße für die Tische organisiert und schon war mein Schnitzer „Schnee von gestern".

 

Einige ganz neugierige Senioren konnten es nicht erwarten und waren schon vor dem Kaffee auf dem Weg nach unten. Bevor sie im Aufzug verschwinden konnten war ich schon hinter her. „Halt, Stopp meine Herrschaften. Zuerst wird noch Kuchen gegessen, danach geht’s erst zur Veranstaltung". Na so viel Begeisterung hatte ich nun doch nicht erwartet, oder wollte man sich nur einen guten Sitzplatz sichern? Egal, zuerst gibt es noch eine gute Tasse Kaffee.

 

Mittlerweile trudelte der Chor ein und man fing an sich einzusingen. Unsere Bewohner wurden fasst pünktlich von uns in den Veranstaltungsraum gebracht. Bis alle endlich ihren Sitzplatz gefunden hatten, dauerte es ja auch seine Zeit. Von den nötigen Toilettengängen kurz vor Beginn wollen wir erst gar nicht reden.

 

Eine Bewohnerin meinte anfangs: „Das hert sich awwer net gut an. Do mon ich awwer net bleiwe" und einige Tischnachbarinnen nickte bestätigend mit dem Kopfe. Ich konnte die Damen am Tisch aber beruhigen: „Das ist doch erst das Einsingen, danach wird richtig gesungen". Man beruhigte sich und harrte dem Gesang der da kommen sollte.

 

Jetzt konnte es losgehen. Die Chorleiterin stellte sich und ihren Chor nochmal vor und erzählte was uns alles so dargeboten wird. Oh, und ein Canon sollte auch noch zusammen gesungen werden. Mir schwante böses. (Beim letzten Mal ging das ja so was von schief).

 

Der Chor bot wieder ein sehr abwechslungsreiches Repertoire und unseren Herrschaften wurde es nicht langweilig und es schien jedem gut zu gefallen. Dann war es so weit. Es wurde der Canon angestimmt.

 

Aber, oh welch Überraschung, als ob unsere Senioren nie was anderes gesungen hätten, es klappte dieses Mal ganz toll. „Tja, mir sinn einfach gutt." Und so ging wieder einmal ein abwechslungsreicher Nachmittag zu Ende und wir bedanken uns beim Chor Musica splendita für den schönen Auftritt.

 

 

 

 

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