Im Caritas SeniorenHaus Mandelbachtal blühen viele bunte Blumen, die Kübel sind gegossen und das Laub ist geharkt. Dass das so ist, hat einen Grund oder besser gesagt einen Namen: „Es Inge“ – Inge Plitt. Vor fünf Jahren betrat sie zum ersten Mal das Caritas SeniorenHaus. Damals begleitete sie ihren inzwischen verstorbenen Mann in die Tagespflege. Das zu dieser Zeit karge Erscheinungsbild des Eingangsbereiches ist der Hobbygärtnerin noch gut im Gedächtnis. Nur wenige Blumen blühten. Ihr erster Gedanke war: „Hier muss etwas passieren, das sieht ja gar nicht schön aus“. Für die Blumenliebhaberin unhaltbare Zustände. Sie ging zur Hausleitung und bot ihre Hilfe an. Das war der Beginn von „Inges“ ehrenamtlicher „Karriere“ als SeniorenHaus-Gärtnerin. Entstanden ist ein Langzeit-Engagement. Inge Plitt hat das, was der Gärtner einen grünen Daumen nennt. Und das kommt nicht von ungefähr: 35 Jahre arbeitete sie in der Obst- und Gemüseabteilung im Globus. Von Kindesbeinen an ist sie eine begeisterte Hobbygärtnerin und naturverbunden. „Mir kann in Sachen Blumen keiner so schnell etwas vormachen“, sagt sie ganz selbstbewusst.
Quadratmeter für Quadratmeter tastete sich Inge Plitt an den vielen Blumenkübeln vor. Sie legte ein Kräuterbeet an, pflanzte Kürbisse, Zucchini und Rhabarber, sorgt dafür, dass zu jeder Jahreszeit schöne bunte Blumen-Farbtupfer die Gäste begrüßen. Lilafarbene, gelbe und weiße Hornveilchen bilden jetzt im Herbst ein wunderschönes Regenbogenbild. „Das habe ich in einer Zeitschrift gelesen und musste es natürlich hier ausprobieren“, erzählt sie voller Tatendrang. „Das ist alles sehr viel Arbeit, man muss immer dahinter bleiben.“ Zwei bis drei Mal die Woche fährt Inge Plitt mit ihrem Auto voller Gartenwerkzeuge ins SeniorenHaus. Fünfzehn Kilometer lang ist ihre Tour. Für Blumen, Erde und Dünger bekommt sie ein finanzielles Budget zur Verfügung gestellt. Aus langjähriger Erfahrung weiß die gebürtige Reinheimerin, worauf es in der Gartenbestellung ankommt. In ihrem eigenen Gewächshaus zieht sie Blumen und Pflänzchen. „Ich gebe doch keine Unsummen an Geld dafür aus. Alles, was hier wächst und geerntet wird, durfte ohne Chemie und Gift wachsen“. Zuhause erntet sie noch eigene Kartoffeln, das Sauerkraut wird noch selbst gemacht. Da fällt hin und wieder selbstverständlich auch etwas für das Personal des SeniorenHauses ab.
Ihre Motivation für das Ehrenamt? „Es macht mir unglaublich viel Spaß“, sagt sie. Von ganzem Herzen stellt sie ihre Zeit, Fähigkeiten und Energie zur Verfügung. Mit großer Herzlichkeit wird sie von allen empfangen. Bewohner und Mitarbeiter sind gleichermaßen dankbar und bestätigen sie immer wieder in ihrer Arbeit. „Inge ist eine tüchtige Frau“, lobt auch Bewohnerin Irma Welsch die ehrenamtliche Gärtnerin. Gelegentlich bekommt sie große Unterstützung durch einige Bewohnerinnen. Es entstehen fröhliche Runden und jeder Einzelne bringt Erfahrung aus früheren Zeiten mit. Mittlerweile ist der Eingangsbereich des Hauses bestens gepflegt. „Es würde nicht so aussehen, wenn ich nicht regelmäßig etwas machen würde.“ Das sieht auch Harald Willkomm, kommissarischer Einrichtungsleiter, so: „Der Einsatz von Inge Plitt kommt dem ganzen Hause zu Gute.“ Bis das letzte gefallene Blatt weggeharkt ist und die Beete winterfest sind, gibt sie keine Ruhe.
Im Winter schaut sie trotzdem regelmäßig vorbei. Dann besucht sie die Senioren, erzählt mit ihnen und streichelt eine Hand nach der anderen. Sie tut es aus Überzeugung und weil es ihr Spaß macht. „Wenn es nötig ist, muntere ich die Bewohner auf und mache Scherze. Die Senioren sind ja so dankbar“, sagt die engagierte Ruheständlerin. „Inge, du bist Multi Kulti“, klopft ihr Michaela Schmelzer von der sozialen Begleitung im Vorbeigehen dankbar auf die Schulter. Einen kleinen Wunsch äußerte Inge Plitt augenzwinkernd zum Schluss: „Es wäre toll, wenn ich ab und zu einen kräftigen Hausmeister an meiner Seite hätte.“
(Text und Foto: Silke Frank)
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