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01.03.2012

Faschingsfeier im Altenheim

Ein Bericht von Ihrer neuen Kolumnistin Theodora Tratsch

Liebe Leser und Leserinnen,

 

in diesen Tagen kam mir eine Einladung zu einer Faschingsfeier, die im SeniorenHaus in Ormesheim stattfinden sollte, auf meinen Schreibtisch geflattert. Ich las sie durch und entschloss mich kurzerhand, dort einmal vorbei zu schauen, um mir dabei auch ein Bild von einem Altenheim zu machen.

 

Natürlich alles inkognito, man will ja nicht erkannt werden.

 

Ich suchte mir in meinem reichhaltigen Fundus ein passendes Kostüm aus, dann noch etwas Schminke aufgetragen, eine Perücke aufgesetzt und schon würde ich als eine Mitarbeiterin des Hauses durchgehen. Ich schnappte mir meinen Notizblock und meinen Fotoapparat und machte mich auf den Weg.

 

 

 

Nach einer kurzen Fahrt - ich fahre immer etwas sportlicher als die anderen - kam ich vor dem SeniorenHaus auf dem Parkplatz an.

 

Im Eingangsbereich war alles faschingsmäßig geschmückt. Papiergirlanden und große Clownfiguren ließen keinen Irrtum aufkommen, hier war ich richtig! Allerdings von den SeniorenInnen konnte ich niemanden entdecken.

 

Man hatte doch tatsächlich schon ohne mich angefangen!!! Mein Ziel war die Cafeteria, aus der ich schon lautes Lachen und Faschingsmusik hörte. Kaum betrat ich den Saal, war ich umringt von einem fröhlichen, bunten Völkchen mit wilden, farbenfrohen Perücken. Bei einem Interview mit einer der Seniorinnen, sagte ich der Dame, dass sie mit der Perücke richtig „heiß“ aussähe, sie antwortete mir, ihr sei auch richtig heiß und lachte dabei. Einige hatten die tollsten Hüte auf, bunte Schals oder Tücher umgebunden. Sie saßen bei Faasnachtsküchelcher und Kaffee und ließen es sich schmecken.

 

Etwas ungläubig habe ich gleich fotografiert. Sonst würde mir das ja keiner glauben, dass ich mich in einem Altenheim befand.

 

An einem Tisch saß doch tatsächlich der leibhaftige Teufel mit einer rotschwarzen Mähne und lachte mich an. Ich konnte Indianer erkennen, ein Ehepaar hatte sich Wichtelmützen aufgesetzt, ein anderer stellte einen Almhirten dar. Eine Seniorin hatte einen riesigen roten Hut und eine rote Stola um, und erst die Mitarbeiterinnen des Seniorenhauses, alle waren sie kostümiert.

 

Ein Glück, das mich keiner in meinem Kostüm erkannte, so konnte ich gut weiter recherchieren. Ich machte schnell meine Fotos und Notizen.

 

Dann wurde die Musik abgeschaltet und eine Frau in einem verrückten Kostüm stellte das Fest-Programm vor. Ein bunter Clown erklärte mir, es handelte sich um Frau Klees, die auch immer den Singkreis mit ihrer Gitarre begleiten würde.

Später erfuhr ich hinter vorgehaltener Hand, dass es sich bei dem Clown um die Heimleitung handelte.

 

Und wieder wurde gesungen und geschunkelt. Und fast alle machten mit. Jetzt wurde auch noch Sekt ausgeschenkt und sogar die Mitarbeiterinnen genossen ein oder auch mehrere Gläser. Gezählt habe ich sie nicht, die Gläser, aber genügend Fotos als Beweis gemacht. Es folgte ein lustiges Rollenspiel, das von Frau Wons, Frau Theis und Herrn Klein dargeboten wurde. Bei Herrn Klein ergab meine Recherche, handelt es sich um den Ehemann einer Bewohnerin, der später auch noch die „Petronella“ in einer Büttenrede spielte. Und das mit sichtlichem Spaß.

 

Ich habe alles per Fotos festgehalten. Ich konnte es kaum glauben, was hier los ist, in diesem Altenheim.

 

Als Tanzeinlage trat noch die Seniorentanzgruppe um Sonja Schales auf. Ich war sehr überrascht, wie fit noch die älteren Damen waren und wie gut diese das Tanzbein schwangen. Sogar die Minigarde Ormesheim war eingeladen und sorgte für eine gute Stimmung im Saal.

 

Am Ende des Programms forderte ein Herr eine der Bewohnerinnen zu einem Tänzchen auf, einen Cha-Cha-Cha, wie ich eindeutig erkannte. Und es war nicht die einzige Dame die von ihm aufgefordert wurde. Ich konnte eine Unterhaltung verfolgen, bei der ich erfuhr, dass es sich hier um den Tanzlehrer handelte, Herrn Anton. Es dauerte nicht lange, und schon waren mehrere Tanzpaare auf der Bühne.

 

Bis zum Schluss bin ich dann doch nicht geblieben. Ich wollte nicht doch noch erkannt werden.

 

Mein Resümee dieses Nachmittags ist sehr schnell zusammengefasst. Ich werde ungeduldig auf die nächste Einladung in das SeniorenHaus warten. So gut hat es mir gefallen.

 

Bis zum nächstes Mal

Ihre Theodora Tratsch

(Kolumnistin)

 

P.S.: Eine nicht ganz so ernst gemeinte „Story“ einer fiktiven Journalistin. Aber die Feier hat sich wahrhaftig so abgespielt. Dafür verbürge ich mich mit meinem Namen.

Renate Blank

 

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