04.10.2016

Eis für alle

Was macht man, wenn noch Eis vom Sommerfest übrig ist? Einfach an einem heißen Sommertag verteilen, was sonst!

 

Wann passt es denn wohl am besten? Erst überlegen, es darf ja nicht am fehlenden Personal scheitern. Endlich hatte ich den passenden Tag gefunden und ich fing an alles generalstabsmäßig zu planen. Von zu Hause brachte ich mir einen Eisportionierer mit (der aus unserem Hause war mir nicht praktisch genug, es musste ja schnell gehen). Einen Küchenwagen geschnappt und alle Utensilien darauf gestellt (profimäßig!) Jetzt fehlte nur noch das Eis.

 

Ich schnell in den „Keller", da wo die Tiefkühlschränke stehen und fing im ersten Schrank an zu suchen. Hm, Fehlanzeige. Neuer Schrank, neues Glück. Wieder Fehlanzeige. So langsam machte sich Panik in mir Breit. In den dritten Schrank geguckt, Herrschaftszeiten, wo war mein Eis???

 

Das Ganze noch mal von vorne. Ich habe mein Eis nicht gefunden. In meinem Geiste entstanden Bilder von Eis schlemmendem Personal, Dieben die sich gierig über mein schönes Vanilleeis hermachten und mich dabei höhnisch angrinsten.

 

Jetzt hatte ich die Eisbecher schon so angekündigt und meine Senioren warteten schon darauf. An die enttäuschten Gesichter wollte ich gar nicht erst denken.

 

Stopp, erst einmal ruhig durchatmen und unserer Conny von der Hauswirtschaft angerufen. Conny weiß alles. Die weiß bestimmt auch, wer sich mein schönes Eis einverleibt hat. Was soll ich sagen, sie kam und fand. Hinter einem Berg von Tiefkühlkost hatte so ein Witzbold mein schönes Eis „versteckt"!

 

 Jetzt musste es aber schnell gehen. In die Eisschälchen eine Vanilleeiskugel, leckeren Eierlikör darüber gegossen und schön dekoriert mit Schokoladensoße. Unsere Bewohner in den jeweiligen Wohnbereichen schauten mir genau auf die Finger, denen entging aber auch gar nichts. Beim Eierlikör kamen ab und zu die Bemerkung von unseren Mitarbeitern: „Ist das mit Alkohol, dürfen die Bewohner so etwas überhaupt essen?" Aber hallo, warum denn nicht? Das ist doch nur ein „Fingerhut" voll, alkoholfreier Eierlikör, wo gibt’s denn so was!?. Was soll ich sagen, sie haben es alle glücklich überlebt, auch mit dem Schlückchen Alkohol.

 

Auch die Tagesspflegegäste kamen in den Genuss. Soll mal jemand sagen, Not macht nicht erfinderisch. Das Vanilleeis war zwar aufgebraucht, aber ich hatte noch einiges an Tütchen-Eis in der Truhe gefunden. Die halbiert, dekorativ in die Schälchen gesetzt und mit Eierlikör und Schokosoße garniert, der Applaus war mir sicher. Leider musste ich den geforderten Nachschlag ablehnen. Kein Eis mehr da, aber ein Gläschen Eierlikör.

 

Nur richtig ärgerlich bin ich geworden, als alle ihren Eisbecher schon fasst weggeschlemmt hatten, da ist mir eingefallen, ich wollte doch noch Bilder machen. Die hatte ich doch in der Hektik glatt vergessen.

 

 

 

 

 

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