Eine Kolumne von ihrer Theodora Tratsch

Ist es ihnen auch schon passiert? Man, bzw. frau greift in die Schublade um etwas herauszunehmen und muss feststellen, nichts da, einfach in Luft aufgelöst. Und dann beginnt das große Suchen.

Nun, zu meiner kleinen Geschichte.

Da ich schon fast ein Stammgast im Seniorenhaus bin, ja Sie haben richtig gelesen, ein Stammgast, hatte ich vor, mit einer Bewohnerin zur Feier des Tages einen schönen Pfirsich-Puddingkuchen zu backen. So richtig mit Hefe, Milch und allem was dazugehört.

Ach ja, die Pfirsiche, die dürfen wir ja nicht vergessen. Aber darauf kommen wir später noch.

Da ich nun jemand bin, bei dem alles „schnell“ gehen muss, Zeit ist Geld wie Sie ja wissen, habe ich den Hefeteig im Schnellverfahren hergestellt. Bedeutet: alle Zutaten in die Küchenmaschine geworfen, gut durchgeknetet und warm gestellt. Fertig! Nun schnell noch den leckeren Sahnepudding gekocht (Gott sei’s gedankt, nichts dabei angebrannt). Meine „Helferin“ fing derweil schon an, die Backformen einzufetten. Sehr geschickt, muss ich sagen, nahm sie ein Stück Küchenkrepp, Margarine und in „null-komma-nix“ waren die Formen eingefettet.

So, und jetzt kommen wir auf unserer Pfirsiche zu sprechen. Es waren Dosenpfirsiche.

Ich griff wie selbstverständlich in die Schublade und ……….nichts! Kein Öffner!!

Das durfte doch nicht war sein!!!

Meine Helferin begann nun auch an in den anderen Schubladen zu suchen.

Ein Blick zu unserem Hefeteig zeigte mir, dass er mittlerweile bereits ¾ der Schüssel ausfüllte, mit der Tendenz: steigend. Wir sollten uns langsam beeilen.

Wo war nur dieses verflixte Ding!!!

Da kam jemand auf die Idee, man könnte doch auch mal in den anderen Wohnbereichen nach einem Öffner sehen. Kaum gesagt, schon machten wir uns auf Suche. Und siehe da, wir wurden fündig. Vertrauen erweckend sah das Ding ja nicht gerade aus, aber in der Not frist der Teufel ja die Fliegen, heißt es.

Kaum angesetzt - dass Entsetzen stand mir auf der Stirn geschrieben - der Öffner funktionierte nicht. Egal wie ich oft ich den Öffner ansetzte und drehte, die Dose war nicht aufzuschneiden. Alle Anwesenden versuchten ihr Glück. Aber die Pfirsichdose zeigte sich völlig unbeeindruckt, egal wie oft wir den Öffner ansetzten und drehten.

Was machte eigentlich unser Hefeteig? Oje, den hatte ich ja fasst vergessen. Ich konnte gerade noch verhindern, dass er über den Schüsselrand flüchtete.

So, mir reichte es! Und plötzlich hatte ich die rettende Idee!

Endlich konnten wir unsere leckeren Pfirsichkuchen fertig stellen. Ich rollte den Teig aus und meine überaus nette und hilfsbereite Mitarbeiterin legte die Formen aus und belegte sie mit den klein geschnittenen Pfirsichstücken. Jetzt nur noch den leckeren Sahnepudding obendrauf, mit Mandelplättchen bestreut und ab in den Ofen.

Ein Aufatmen ging durch unseren Küchenbereich. Geschafft! Ich bedankte mich bei all meinen Helfern und Helferinnen, jetzt eine Tasse Kaffee trinken und bloß die Kuchen im Ofen nicht vergessen.

Sie sind neugierig was die rettende Idee war? Ich rief einfach meine Schwester an, sie wohnt nicht allzu weit weg und half uns mit ihrem

Dosenöffner aus der Klemme.

Ihre Theodora Tratsch

                                                        (Renate Blank)

P.S.: Übrigens die Kuchen schmeckten wunderbar, wie man mir versicherte.