03.11.2017

Ausflug in den Supermarkt

Heute hatten unsere Bewohner in Gräfinthal aber sowas von wenig Lust etwas mitzumachen. Egal was ich vorschlug, ich bekam immer die selber Antwort „Nee, kän Luscht!“

Was tun? Ich überlegte, eigentlich waren wir mit unsern Beschäftigungen im Hause ja soweit durch. Zeit hätten wir also für einen Ausflug. Wie wäre es mit einer Tour in den nächsten Supermarkt? Liegt nicht allzu weit weg und hat so gut wie immer auf. Alleine konnte ich da allerdings nicht hin, so fragte ich bei unserem Gisbert in der Tagespflege nach, ob er es einrichten könnte, mich zu begleiten.

Gisbert brauchte nicht lange zu überlegen und sagte sofort zu. Allerdings erst nachdem ich auch Platz für einige Tagessgäste zugesagt hatte. Und so machten wir einen Ausflug in den Edeka-Markt in Aßweiler. Nachdem unsere Damen und Herren alle im Bus ihren Platz gefunden hatten, Gisbert mimte den Fahrer, konnte die Tour endlich starten. Unserer Senioren waren überaus froh mal was anderes zu sehen und so ließ sich unser Fahrer zu einem kleinen Umweg über die Dörfer überreden. Dann waren wir auf dem Parkplatz am Edeka-Markt angekommen.

Hier hatte ein Blumenhändler seinen Stand mit verschiedenen Herbstblumen und Grabgestecke aufgebaut. Unsere Damen waren erstaunt über die große Vielfalt. Als Gisbert ihnen den Preis des ein und anderen Gesteckes genannt hatte, da wurden die Augen so richtig groß und man war einhellig der Meinung, ein kleines würde es auch tun.

Als alle vor dem Eingang versammelt waren, betrat eine erstaunte Schar den Markt. Was gab es da nicht alles zu sehen und vor allem, auch zu kaufen. Unser Herr Schäfer staunte nicht schlecht ob der großen Auswahl an Obst und Gemüse. Ich wollte dann doch noch von ihm wissen, ob er denn die ganzen Sorten noch erkennen würde. Wie aus der Pistole geschossen zählte er mir die Namen der Gemüse- und Obstsorten auf. Alle Achtung!

An der Fleischtheke kam unser „Metzgersch Maria“ zum Zuge. Sie als „alter Hase“ an der Fleischtheke kannte sich da bestens aus. Mit strahlenden Augen betrachtete sie die Auswahl an den verschiedenen Wurst- und Fleischsorten. „Jesses Mariii, so vill Zeigs.“

Nachdem man alles genauestens in Augenschein genommen hatte, kamen die ersten Forderungen nach etwas zum Essen und zum Trinken auf. Da bot es sich doch an, in das Café im Markt einzukehren, Platz war da ja genug vorhanden für unsere ausgehungerten Senioren. Bei der Auswahl kam konnte man sich gar nicht so recht entscheiden, es sah einfach alles lecker aus. Und bei der Größe der Stücke staunte so manche unserer Damen. Bei einer guten Tasse Kaffee ließen es sich alle schmecken. Nur ich hatte mir einen anderen Kaffee bestellt und eine unserer Damen wollte unbedingt wissen, was das denn sei. Ehe ich antworten konnte meinte unsere Frau Schneider in einer perfekten Aussprache: „Michaela trinkt einen Latte macchiato.“ „Wie,“ fragte die Andere: „Lago Maggiore?“ „Nee, Latte macchiato.“

Damit auch wirklich keiner hungrig in den Bus steigen muss, bestellten wir noch eine Runde Bretzeln für alle. Mit viel Gelächter und Spaß ging ein schöner Nachmittag viel zu schnell vorbei.

Unsere Bewohner waren einer Meinung: „Das war so scheen, das müsse mir unbedingt wiederhole.“

 

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