23.08.2016

Alles muss raus!!!

In unserem Hause platzte die Kleiderkammer so langsam aus allen Nähten. Bei den Sachen handelte es sich um gut erhaltene Kleidungstücke, die teilweise keinem Besitzer zugeordnet werden konnten oder einfach nicht mehr gebraucht wurden.

Gedacht war dieser Bestand eigentlich für den Notfall, wenn auf die Schnelle der ein oder andere Bewohner etwas zum Anziehen benötigt. Kann ja immer mal vorkommen, dass der Bedarf an Kleidung von Angehörigen oder auch von Betreuern falsch eingeschätzt wird. Nur - mittlerweile passte nicht mal mehr eine Socke in die Schränke unseres Kleiderfundus hinein!

 

Was tun? Zum Wegwerfen waren die Sachen ja viel zu schade. Da kam unsere Frau Klein auf den Gedanken: warum nicht einen Kleider-Basar veranstalten, heute sagt man ja Secondhandmarkt. Und so ganz nebenbei findet ja vielleicht jemand auch ein lang vermisstes Kleidungsstück wieder.

Der Termin wurde nach kurzer Besprechung schnell festgelegt, den Ablauf plante ich zusammen mit unserer Nicole Tieth, die Kollegin, die auch für die Wäsche zuständig ist. Gewinnen konnte ich noch unsere Frau Stöppler, die mir auch noch helfen sollte.

 

In der Woche vor dem Termin brachte Nicole die Kleidungstücke in unseren Veranstaltungsraum und sortierte sie nach Damen- und Herrenbekleidung, sowie nach den Größen vor. Leider war die Auswahl an Herrenbekleidung eher mager. Kann ja auch niemand was dafür, dass die Herren der Schöpfung bei uns so in der Minderheit sind und wir Frauen einfach langlebiger sind.

 

Aber egal. Der Tag des Basars konnte kommen.

 

Frau Stöppler war überpünktlich zur Stelle und schaute schon mal, wo was lag, um die "kaufwilligen“ Damen, vielleicht auch den ein oder anderen Herrn, auch richtig beraten zu können.

 

So nach und nach trudelten unsere ebenfalls sehr neugierigen Damen ein. Frau Stöppler und ich hatten allerhand zu tun. An etwas Wichtiges hatten wir allerdings nicht gedacht. Wenn „Frau“ was anprobiert, dann bitteschön, wollte sie sich doch auch in einem Spiegel begutachten können. So durfte der ein und andere als Modeberater zur Verfügung stehen und seine Meinung zu der Bluse oder dem Pullover kundtun. Da wurde überlegt, abgelehnt, dann wieder für gut befunden, und wenn es allen gefallen hatte, dann hatte es auch selbst gefallen.

 

Dass das alles kostenlos war, konnten einige nicht so richtig glauben, aber nachdem wir es hoch und heilig versprochen hatten, gab es kein Halten mehr.

 

Sogar einem Herrn konnte geholfen werden, auch er fand einen schicken Pullover und einige neuwertig Unterhemden im modischen Feinripp.

 

Was ich später noch von einer Kollegin erfuhr war, dass übers Wochenende schon einige Angehörige unten nach den Sachen geschaut hatten und so manches lang vermisstes Teil gefunden hatten. Die gefunden Sachen kamen dann auch gleich zum Markieren in eine Tüte.

 

Unser Fazit für unseren ersten Secondhand-Markt ist eindeutig: Er ist gut angekommen und unseren Bewohnern hat es großen Spaß bereitet.

 

Dass wir wieder einen veranstalten werden, ist selbstverständlich. Wir müssen nur warten, dass Frau Tieth jammert, sie hätte keinen Platz mehr in der Kleiderkammer. Mal sehen, wie lange das dauert.

 

Renate Blank

(Soziale Begleitung)   

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